H.M. Drottningens tal vid certifiering av sjukhuset St. Carolus, Görlitz
Görlitz, Tyskland
(Det talade ordet gäller)
Ministerpräsident Kretschmer,
Oberbürgermeister Ursu,
Schwester Jutta,
Herr Heise,
Frau Kleeberg,
Frau Hölken,
Frau Raimann,
Dr. Ursula Sottong,
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Direktor Dr. Andreas Lammert,
Sehr geehrte Damen und Herren,
Das ist ein Tag, auf den ich mich schon lange gefreut habe!
Denn heute soll das Krankenhaus St. Carolus als erstes gesamtes Krankenhaus in Deutschland als Silviahemmet zertifiziert werden.
Es ist eine Ehre für mich, bei der Einweihung des allerersten gesamten Krankenhauses, in dem alle Mitarbeiter in der Demenzpflege für Lebensqualität ausgebildet wurden, anwesend zu sein, wenn auch digital.
Wir leben in einer besonderen Zeit. Die Pandemie ist für viele Unternehmen eine Belastung. Nicht zuletzt für das Gesundheitssystem und seine Mitarbeiter.
Doch trotz aller Hindernisse und Herausforderungen haben sich die Mitarbeiter des St. Carolus in diesem Jahr weitergebildet, um die an Demenz erkrankten Patienten zukünftig noch besser betreuen zu können. Das zeugt von einem beeindruckenden Engagement und einer Sorge um das Wohl der Patienten.
Die heutige Zertifizierung ist das Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Schweden. Etwas, was mich natürlich besonders glücklich macht, weil sowohl Schweden als auch Deutschland zu meinen Heimatländern zählen.
Eines haben unsere Länder gemeinsam: eine alternde Bevölkerung, in der immer mehr Menschen mit Demenz leben. Auf der ganzen Welt sind heute schätzungsweise 50 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, eine Zahl, die stetig steigt, solange es noch keine Heilungsmöglichkeit gibt.
Und wenn eine Person an Demenz leidet, ist die ganze Familie betroffen. Das habe ich selbst erlebt, als meine Mutter an Demenz litt.
Das Leben als Angehöriger eines Menschen mit Demenz ist eine schmerzhafte Erfahrung. Und viele teilen diese, vermutlich auch unter den heute Anwesenden.
Ich persönlich habe dabei auch eine Erkenntnis gewonnen: wie wichtig Wissen in der Krankenpflege und Fürsorge ist. Ich spreche hierbei nicht nur die spezialisierte Demenzpflege an, sondern die gesamte Pflegekette.
Ältere Menschen leiden häufiger an Krankheiten, die in Krankenhäusern behandelt werden müssen, wie z. B. Herzinsuffizienz, Lungenentzündung oder Knochenbrüche.
Wenn die Person dann auch noch an Demenz erkrankt ist, wird die Situation für alle oft noch schwieriger.
Dann kann Wissen etwas bewegen!
Wissen darüber, wie man eine Person mit Demenz bestmöglich versorgt. Wissen darüber, wie Gesundheit und Lebensqualität dieser Person unterstützt werden können.
Aber auch Wissen darüber, wie Angehörige mit den sie fordernden Situationen, die sich ihnen stellen, umgehen können.
Ja, Wissen und die richtige Behandlung können tatsächlich etwas bewirken. Für den, der krank ist und für den Angehörigen.
Diese Erkenntnis war es, die mich vor 25 Jahren dazu veranlasste, die Stiftung Silviahemmet zu gründen, die in der Demenzpflege ausbildet, um eine höchstmögliche Lebensqualität zu erreichen.
Heute bilden wir Krankenpfleger, Krankenschwestern, Ärzte und andere medizinische Berufe aus, aber auch Mitarbeiter sozialer Dienste und Angehörige.
In jüngster Zeit hat Silviahemmet auch Diakone und Diakoninnen in der Schwedischen Kirche geschult, die in ihren Gemeinden und in Pflege- und Betreuungsheimen auf Menschen mit Demenz und deren Angehörige zugehen.
Die Arbeit für eine demenzfreundlichere Gesellschaft schreitet voran. Mittlerweile sind die Philosophie und Ausbildungen der Stiftung Silviahemmet weit über die Grenzen Schwedens hinaus verbreitet, auch hier in Deutschland.
Seit vielen Jahren schon besteht die Zusammenarbeit zwischen Silviahemmet in Schweden und dem Malteserorden in Deutschland. Silviahemmet hat Silviahem-Ausbilder geschult, die jetzt wiederum in Deutschland andere ausbilden.
Und heute ist es endlich an der Zeit, das St. Carolus zu zertifizieren, das für sich den Weg gewählt hat, alle Mitarbeiter auszubilden, um den Patienten, die auch unter kognitiven Beeinträchtigungen wie Demenz leiden, besser zu begegnen und sie optimal zu behandeln.
Dank Ihres Engagements wird das St. Carolus nun das erste gesamte Krankenhaus in Deutschland sein, das das Zertifikat Silviahemmet erhält.
Ich bitte hiermit den Vertreter von St. Carolus, Frau Kleeberg und Frau Raimann, das Silviahemmet-Zertifikat entgegenzunehmen.
Herzlichen Glückwunsch!